Chronik der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Königslutter 1874 - 2018

Bis ins 19. Jahrhundert hinein war es üblich, dass bei Ausbruch eines Feuers sämtliche Bürger der Stadt zur Hilfe eilten. Mit fortschreitender Entwicklung stellte sich heraus, dass für die erfolgreiche Bekämpfung eines Schadenfeuers eine kleine, gut geschulte Feuerwehr sehr viel geeigneter war als so viele Leute. So kam man im September 1836 auf den Gedanken, einen freiwilligen „Feuerlöschungs- und Rettungsvereins" zu gründen. Fast sämtliche Bürger erklärten sich bereit, diesem Verein beizutreten.

Daneben wurde 1839 auf freiwilliger Basis eine Sicherheitswache gebildet, die das vom Feuer erfasste Gebiet absperren und das gerettete Eigentum der vom Feuer geschädigten Leute schützen sollte. Aber weder der Rettungsverein noch die Sicherheitswache bewahrten sich. Es fehlte an fachgerechter Ausbildung. Alle wenigen Übungen wurden schlecht besucht und bei auftretenden Bränden war die Feuerhilfe schlechter als vorher.

Auch die im Jahre 1863 gebildete Turnerfeuerwehr unter der Leitung des sehr tatkräftigen Kaufmanns Giebel konnte nur vorübergehend Hilfe schaffen. Da die entstehenden freiwilligen Feuerwehren immer wieder aufgelöst werden mussten, entschloss sich die Stadt Königslutter im Jahre 1888 auf Anraten der Regierung eine Pflichtfeuerwehr zu gründen, die bis 1924 bestanden hat..

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1874

Unter der Leitung vom Hauptmann Heinrich Thielebein wurde am 16. Juli die Freiwillige Feuerwehr von Oberlutter und Stift Königslutter gegründet.

1908

Leitung der Freiwilligen Feuerwehr durch Wilhelm Thielebein.

1924

Nach dem politischen Zusammenschluss der Stadt mit den Gemeinden Oberlutter und Stift Königslutter, entstand auch in der Stadt im April wieder eine Freiwillige Feuerwehr, die sich mit der Wehr von Oberlutter und Stift Königslutter zusammenschloss.
Stadtbranddirektor für die Feuerwehr des Gesamtortes Königslutter wurde Malermeister Wilhelm Thielebein.

1927

Nach den gedruckten Statuten sollte die neue Wehr 150-200 Mitglieder haben und in 2 Kompanien (OberIutter/Stift und Stadt Königslutter), die je 2 Spritzenzüge, 1 Steigerzug und 1 Hydrantenabteilung zu umfassen hatten, gegliedert sein.
Stadtbranddirektor für die Feuerwehr des Gesamtortes Königslutter wurde Malermeister Wilhelm Thielebein, der seit 1908 die freiwillige Feuerwehr Oberlutter und Stift Königslutter geleitet hatte.

1933

Hotelbesitzer Willi Döhrmann wird neuer Stadtbranddirektor. Unter seiner Leitung erhielt die Freiwillige Feuerwehr Königslutter 1934 eine Motorspritze.
Er führte die Feuerwehr durch die unglücklichen Jahre des 2. Weltkrieges wo ihr Einsatz infolge der Bombenangriffe, die auch unsere Stadt nicht verschonten, besonders schwierig und wichtig war.

1945

Nach dem Tode von Willi Döhrmann übernahm Schornsteinfegermeister Franz Göbel das Amt des Stadtbranddirektors.
Schwierigkeiten traten vor allem in den ersten Nachkriegsjahren auf, weil einige Feuerlöschgeräte gestohlen, andere völlig unbrauchbar waren und das Spritzenhaus repariert werden musste. In freiwilliger Arbeit wurde von 27 Feuerwehrleuten des 1. Zuges in 476 Arbeitsstunden die Erweiterung des Spritzenhauses geschaffen. In 1-1/2 jähriger Gemeinschaftsarbeit von Feuerwehrmännern in ihrer Freizeit konnte ein bis dahin unbrauchbares Feuerlöschfahrzeug (LF-15) wieder Instand gesetzt werden. Bis zur Währungsreform wurde mit tatkräftiger Unterstützung der Stadt die Schlagkraft der Freiwilligen Feuerwehr Königslutter mit 4 motorisierten Geräten vollständig wiederhergestellt.

1951

Kürschnermeister Kurt Jäger übernahm nach der Abdankung des verdienstvollen Stadtbranddirektors Franz Göbel die Leitung der Feuerwehr in Königslutter. Franz Göbel wurde zum Ehren-Stadtbranddirektor ernannt.
Während seiner Amtszeit wurde 1956 der vollständige Zusammenschluss der beiden Züge zur Freiwilligen Feuerwehr Königslutter vollzogen.

1956

Zusammenlegung der Züge OberIutter/Stift und Stadt Königslutter zur Freiwilligen Feuerwehr Königslutter.

1963

Die Feuerwehr hat 160 Mitglieder. Der Fahrzeugpark besteht aus drei LF 16, einem LF 8 und einer TS 8. An Schlauchmaterial war 600m  B- und 800m C-Schläuche vorhanden.

1964

Die Feuerwehr erhielt in der ehemaligen Stuhlfabrik neue Schulungsräume.

ffw ksgl hist 10   Spritzenhaus am Amtsplatz (Amtsgasse) erbaut 1888

1966

Die Fahrzeuge wurden mit schwerem Atemschutz ausgerüstet.

1969

Im November traf die lang erwartete „Berliner Leiter“ ein.

1971

Im April wurde in der Kernstadt die erste Jugendfeuerwehr gegründet. Unter der Leitung von Gerhard Koch wurden 10 Jugendliche ausgebildet.
Stadtbrandmeister Kurt Jäger trat nach 20 Jahren in den Ruhestand. Neuer Stadtbrandmeister wurde Hans Killmann.

1972/73

Ausrüstung aller Fahrzeuge mit Funk.

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1974

Neuer Stadtbrandmeister nach der Gebietsreform am 01.04.1974 wurde Hans Killmann. Er hatte die Leitung über die 17 Ortsfeuerwehren der Stadtfeuerwehr Königslutter. Oberbrandmeister Dieter Schaper übernahm als Ortsbrandmeister die Leitung unserer Freiwilligen Feuerwehr. Seine Stellvertreter waren der Löschmeister Helmut Hoyer und Löschmeister Fritz Schrader.
Vom 26. bis 29. Juli 1974 wurde mit viel Erfolg und Aufwand die 100-Jahrfeier vollzogen.

1976

Umstellung der Alarmierung auf Funk mit 4 Alarmschleifen (501-504 je nach Art des Einsatzes).

1978

Mit einem neuen Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 und einer gebrauchten Drehleiter DL 30 wurde unser Fahrzeugpark erneuert.

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1983

Am 04. Februar wurde das neue Gerätehaus an der Wolfsburger Straße eingeweiht. Die Grundsteinlegung erfolgte am 21.08.1981. Die Baukosten betrugen 2,5 Millionen DM.

1985

Ein neu angeschafftes LF 8 mußte an die Ortsfeuerwehr Ochsendorf abgegeben werden. Als Ersatz erhielten wir ein MTW und ein RW 1 vom Bund.

1988

Führungswechsel in der Ortsfeuerwehr: Helmut Hoyer wurde Ortsbrandmeister und Oberlöschmeister Heinz Eckhardt sein Stellvertreter.

1994

Heinz Eckhardt wurde zum neuen Ortsbrandmeister und Brandmeister Fritz Schrader zum Stellvertreter gewählt. Oberlöschmeister Gerhard Koch wurde Zugführer.

1995

Die Drehleiter DL 30 wurde erneuert. Eine neue moderne DLK 23/12 ergänzt nun unserem Fuhrpark.

1997

Ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 ergänzt unseren Fahrzeugpark.

1999

Die Feuerwehr feiert ihr 125-jähriges Bestehen. Zu diesen Feierlichkeiten wurde mit vielen Spenden aus der Bevölkerung und den Kameraden eine neue Fahne angeschafft.

2000

Mike Hartung wurde zum neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister gewählt. Neuer Zugführer wurde Marco Koch.

2001

Ein neuer Einsatzleitwagen ELW 1 mit modernster Technik ersetzt das Vorgängermodell aus dem Jahre 1980. Dieses Fahrzeug ist mit zwei 4m- und einen 2m-Funkgerät, sowie mit einem Mobiltelefon und einem Faxgerät ausgestattet.

2004

Im Mai 2004 erhielten wir ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 16/25. Technische Highlights: 3000 Liter Wassertank, Dachmonitor mit 52m Wurfweite, vollelektronische Feuerlöschkreiselpumpe, und einem Lichtmast zur Ausleuchtung.

2006

Eine neue Leitung der Ortsfeuerwehr wurde gewählt:  Neuer Ortsbrandmeister ab dem 01.07. ist Marco Koch. Stephan Bätge wurde Zugführer.

2007

Der alte MTW wurde nach 24 Jahren mit 134.000 km gegen ein neues Fahrzeug ersetzt. Gleichzeitig wurde ein neuer Feuerwehranhänger Logistik beschafft.
Heinz Eckhardt wurde zum Ehrenortsbrandmeister ernannt.

2008

Marc Eckhardt wurde zum neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister gewählt.

2011

Nach dem unerwarteten Tod von Marc Eckhardt wurde Stephan Bätge zum neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister gewählt.

2012

Michael Eckhardt und Stefan Eckhardt wurden für die Leitung der Jugendfeuerwehr gewählt.

2014

Stephan Bätge wird zum Ortsbrandmeister und Marko Faber zum Stellvertreter gewählt.

Nach knappen 20 Jahren wird unsere DLK 23/12 gegen eine moderne der Firma Metz ersetzt, dieses feierten wir mit dem „Tag der offenen Tür“ zum 140 jährigen Bestehen der Feuerwehr

2015

Thorsten Lupicki wird zum Zugführer gewählt.

2017

Gründung der Kinderfeuerwehr

2018

Unser ELW1 von 2001 wird durch ein modernes Fahrzeug ersetzt. Dieses Fahrzeug verfügt über zwei separat getrennte Arbeitsplätze.